23February 2005
Arther’s Pass, zum Zweiten
Wir hatten noch 3 Tage bis wir Ute in Christchurch abholen wollten. Hmmm, wo wollen wir noch eine Tour unternehmen? Die Wetterprognose war sowohl für die West Coast als auch für den Arthur’s Pass extrem gut. Wir entschieden uns für letzteren, da es von dort nur noch 150 km bis Christchurch sind.
Auf der Karte hatten wir uns einen Quereinstieg über einen alpinen Pass zur Goat Pass Hut ausgesucht. Ich war dann doch etwas überrascht, als ich im DOC erfuhr, dass für die gesamte Tour über den Temple Col bis zur Hütte 7,5-10 Stunden angegeben sind. Sowohl im DOC als auch im Hostel wiesen sie uns eindrücklich darauf hin, dass dies kein einfacher Weg sei! In der Routenbeschreibung steht: „Unmarked route; suitable for fit, well-equipped people with extensive tramping experience. This route is difficult, steep and requires navigational skills to find the route.” Das sollte kein Problem sein!
16 Kilometer in 2 Tagen
Temple Basin Car Park / Main Highway (900m) -> 2,5-3,5 h -> Temple Col (1774m) -> 5-7 h -> Goat Pass Hut (20 bunks, 1070m) -> 5 h (along Mingha River) -> Bealey River / Main Highway
Temple Col
Wir trampten bis zum Einstieg und um 11 Uhr machten wir uns an den Aufstieg zum Temple Col. Bei 10 Stunden würde es knapp werden, doch davon gingen wir erst mal nicht aus! Bis zu den Temple Basis Skihütten gab es einen deutlichen Weg. Von dort ging es direkt unter den Liftanlagen weiter bis zum Pass. Insbesondere der zweite Lift war das reine Spaßprogramm, da es direkt die Geröllhalde hinaufging. Zwei Schritte nach oben und einen wieder zurückgerutscht. Macht runter doch deutlich mehr Spaß!
Um 13.30 standen wir auf dem Pass. Entscheidungspunkt: umdrehen oder weiter? Da die angesagten high clouds hoch genug waren, dass wir den Weg im nächsten Tal austüfteln konnten, gab es keinen Grund zur Umkehr. Knapp die Hälfte des Weges lag hinter uns, sollten wir also lässig vor Einbruch der Dunkelheit bis zur Hütte schaffen.
Die neuseeländischen Berge sind irrsinnige Geröllhalden. Fester Fels ist hier selten anzutreffen und so hieß es mal wieder 150 Meter durchs Geröll abrutschen. Das steile Schneefeld haben wir vorsichtshalber umgangen, denn wer hier ins Rutschen gerät, kommt erst an den folgenden Felsbrocken unsanft zum Halt. Dank der Routenbeschreibung fanden wir ohne Probleme den Abstieg auf die nächste Terrasse (Avoid traversing to the left into bluffs and avalanche country.) und von dort über den einfacheren Grashügel bis ins tief eingeschnittene Tal. Das ging viel schneller als gedacht!
Nightmare of Scrub
Wir dachten, wir hätten den schwierigen Teil der Route mit der alpinen Querung bereits hinter uns gebracht. Doch das dicke Ende stand uns noch bevor!! Vor uns lag ca. 2 km dichtestes Gestrüpp, dass es nun zu durchqueren galt. Der Weg, den wir vermeintlicher weise vom Pass aus gesehen hatten, war nicht mehr zu entdecken. Da blieb uns nichts anderes übrig, als uns mitten durch zu kämpfen. Vielleicht hätten wir die Beschreibung (...slowly climbing between the river and the bluffs and following deer trails thorugh the thick alpine scrub where possible) etwas ernster nehmen sollen. Where possible!!!! Und wo verdammt gibt es hier deer trails?? Und während wir noch darüber nachdachten was wohl gullies sind (... the route crosses rock ribs and and some steep gullies….) erreichten wir den ersten: tiefe Wasserrinnen, deren Steilwände uns einiges Kopfzerbrechen und Muskelkraft kostete.
Beim ersten Mal kam der Überraschungseffekt hinzu. Schwups, auf einmal verschwand das Bein im Untergehölz und baumelte im Freien. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Füße irgendwie an den Abhang zu pressen und uns mit den Armen Busch für Busch hinabzuhangeln, nur ums uns auf der anderen Seite des gully wieder hinaufzukämpfen. Nun wussten wir wo die Zeitangabe 5-7 Stunden ab Pass herkam. Hier schaffte man vielleicht einen Kilometer pro Stunde. Wir kamen auf die glorreiche Idee, immer weiter den Hang hinaufzusteigen, da dort die gullies nicht so tief eingeschnitten waren. Allerdings merkten wir bald, dass es weiter oben immer steiler, felsiger und der Boden immer nässer wurde und leider immer weniger Büsche zum festhalten gab. Ab und zu verhakte sich ein Bein derart im Gestrüpp, dass man das Gefühl hatte bis ans Ende seiner Tage hier festzustecken. All Stündchen eine kurze Verschnaufpause und hysterisches Gelächter was wir uns denn da eingebrockt hatten.
Nach 2,5 Stunden wurden die Büsche lichter und es war ein völlig neues Gefühl wieder ohne Einsatz der Hände laufen zu können. Von hier war es nicht mehr weit bis zur Goat Pass Hut, die wir ganz schön geschafft, aber noch im Hellen, erreichten. Wir hatten ja das Gefühl gehabt, dass wir den besten Weg einfach nicht gefunden haben, doch die Bemerkungen im Hüttenbuch all derer, die den gleichen Weg gekommen waren, belehrten uns eines besseren: nightmare of scrub, da waren sich alle einig!
Außer uns waren nur noch ein Israeli und zwei Leute vom DOC auf der Hütte. Als der Israeli fragte, wo wir denn hergekommen seien, meinte der eine vom DOC: there are three ways to Goat Pass Hut, two of them are easy, they took the third one. Und zu uns meinte er grinsend: now you are into serious tramping. Und da wir uns dort durchgebissen hatten zeigte er uns auf der Karte noch jede Menge anderer toller Routen, die zwar nicht eingezeichnet aber äußerst „lohnend“ sind! Zum Beispiel für den nächsten Tag: hoch zum Lake Mavis und über den Pass ins nächste Tal zur Edward Hut.
A wise decision
Wir beschlossen die Entscheidung am Abzweig zum Lake Mavis zu treffen. Als wir dort den Hang hinauf blickten, keinen Pfad, dafür jede Menge Büsche sahen und kurz in unsere Oberschenkel hineinfühlten, schauten wir uns nur kurz an und entschieden uns für den einfachen Weg entlang des Mingha Rivers. Bestimmt ne klasse Tour, aber nicht heute!
Während wir bislang meist versucht haben mit trockenen Wanderschuhen die Flüsse zu queren, haben wir uns dieses mal für die Kiwi-Methode entschieden don’t protect your boots, protect your feet! They are made for walking through water! Man kann sich durchaus an das Feuchtbiotop in den Schuhen gewöhnen .
February 27th, 2005 at 23:29
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Hallo ihr zwei,
die Tourbeschreibung erinnert mich stark an unsere letzte 13 h Möchtegern-Gipfelüberquerung in Aosta….Auf gehts, des pagge mer schunn. Null Problem !
Hätte nur noch der Frank mit Motivationsfalten im Gesicht gefehlt.
Denke sehr oft an euch und freue mich schon auf ein Wiedersehen. Neuburg ist zugeschneit, das Rathaus steht noch !!! Der KFZ Meister fragt oft nach den “verrückten aus Berlin mit dem geilen Bus”... O-Ton : Laaft die Kischd noch ???
Wir wünschen noch viel Spaß, tolle Touren, nette Menschen und guten Rotwein.
Sandra und Siggi
March 1st, 2005 at 04:13
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schicke waderl chris
wie lange seid ihr denn noch unterwegs?
gruß marcus
March 9th, 2005 at 16:14
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Und wie Ihr Spass zu haben scheint.
Noch zwei Tage in Melbourne, dann gehts endlich mal nach Tassie. Da werden meine Beine wohl aehnlich aussehen. Knutschas …. Aki
March 15th, 2005 at 19:58
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hallo ihr zwei! euch gehts ja prächtig, schön! chris schick mir doch nochmal kurz deine e-mail adresse. wollte mich für die schöne karte bedanken und euch mal auf den stand der cdinge bringen. liebe grüße dani