20December 2004
Think different I: Das Bad
Ich entleihe mir hier mal einen alten Werbeslogan meiner Lieblingsfirma, um zusammenfassend zu beschreiben, was notwendig ist, wenn man durch andere Laender und vor allem so “fremde” asiatische Laender reist.
Es gibt eine Menge von Alltaeglichem, das so knapp neben dem Gewohntem liegt, dass man auf die Dauer auch immer wieder ueberlegt, wie wohl Auslaender Deutschland erleben, wenn Sie eine Reise machen.
So ist zum Beispiel die Toilette bzw. das Bad eine ausserordentlich reiche Quelle westlicher Verwirrung:
Zwar hat sich vielerorts schon das franzoesiche Wasserklosett mit Spuelung durchgesetzt, doch nicht selten findet man nur ein Wasserbecken mit dazugehoeriger Handkelle. Dies dient nicht nur zum Spuelen, sondern gleichzeitig zum Reinigen des Allerwertesten. Es ist hier, wie in arabischen Laendern ueblich, keinesfalls mit der linken Hand zu essen, da diese bei dem Reinigungsvorgang vorschriftsmassig als alternatives 3-Lagen-Hakle verwendet wird. Das klingt fuer uns voellig undenkbar, aber wenn man daran denkt, wieviel Waelder wir auf unsere Art herunterspuelen, klingt es auch irgendwie komisch!
In Restaurants findet man sich oft in einem nur kaerglich von der Kueche ausgesparten Raum wieder (man denke da an die Deutschen Vorschriften von Tueranzahlen, Entfernungen, Maennlein und Weiblein getrennt, etc.), in dem man die Anzahl der dort lebenden Familienmitglieder an den vorhanden Zahnbuersten ermitteln kann. Denn gerade in den einfachen Restaurants ist der Gast- und Wohnbereich fliessend. Waehrend Oma und Opa im hinteren Bereich lautstark Volkloristisches im Fernsehen anschauen, wird im vorderen Teil von den Kindern das Essen serviert. So koennt ihr Euch vielleicht auch vorstellen, dass sich der Weg zum “bathroom” eher wie ein Hausbesuch anfuehlt.
Womit dann auch der Schlenker zurueck zur Nasszelle gefunden waere . Ich schreibe ganz bewusst Nasszelle! Denn neben der erwaehnten Schoepfkelle traegt die wahrscheinlich von den Touristen eingeforderte Dusche zu einem erheblichen Mass zu dem oft ungewohnten Wasserpegel bei, der zum Erreichen der Toilette zu ueberwinden ist. Die Duschen, die grundsaetzlich wie nachtraeglich eingebaut wirken, auch wenn es sich augenscheinlich um einen Neubau handelt, verfuegen naemlich nicht wie gewohnt ueber eine Duschtasse. Das heisst, je nach Gefaelle und Ablaufloch, wird beim Duschen ein Teil oder aber der ganze Boden nass. Erschwerend kommt hinzu, das fast ausnahmslos eine Montage knapp neben dem Klo bevorzugt wird. Wie man sich auch anstellt: es wird nass! Ergo ist dann nicht nur die Bodenfeuchte zu ueberwinden (hier in Laos ist es wieder so kalt, dass man wieder Socken traegt… seufz) .
Und dann sitzt man wieder am Mekong Ufer beim Fruestueck bei der ersten Tasse Kaffee und sieht die Leute vor ihren Haeusern aus der einzig vorhandenen Wasserleitung ihre Morgentoilette verrichten. Man denkt an den puren Luxus eines eigenen Bades im 5$-Guesthouse Room und wundert sich ueber diesen komischen Touristen in einem, der ein Problem mit dem Montageort der Dusche hat!
December 23rd, 2004 at 17:34
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Seit Luang Prabang hatte ich das beinahe schon wieder verdraengt, danke fuer die Erinnerung. Unsere jetzige Dusche ueber der Toilette hat warmes Wasser und Waende gibt es auch, ist also toll!