Moto, Moto, Sir

Mittlerweile sind wir an unserer zweiten Station in Kambodscha, in Sihanoukville, angekommen. Was sich schon kurz hinter der Grenze im kleinen Ort Koh Kong angedeutet hatte, ist hier gar nicht mehr wegzudenken. Sobald man auch nur einen Schritt auf die Strasse setzt und so total touristy aussieht wie wir nun mal aussehen, laecheln junge Maenner einen jeden Meter aus freundlichen Augen an und dann kommt er, der unvermeidliche Satz: Moto, Moto, Sir?!! Do you want a Moto?!!”. Ein einfaches, “No, thank you!” folgt in aller Regel die ‘besorgte’ Nachfrage: “Where you going?”. Man ringt oft mit sich selbst, denn in der Regel weiss man zwar wohin man will, aber nicht unbedingt, wo sich dieses Ziel raeumlich wirklich befindet (der Stefan Lose Kambodscha-Reisefuehrer ist mit falschen oder nicht vorhandenen Karten da nicht gerade hilfreich…. raeumliche Orientierung anhand von Karten ist fuer uns Geographen halt wichtig ). Nun gut, nach dem 3. Mal weiss man, dass alle Moto-Fahrer zu jedem x-beliebigen Ziel sagen Oh, you need a moto, this is far away. I can take you there!.

Das Moto-Taxi ist im Grunde genommen das Rueckrat, des kambodschanischen Verkehrs. Jeder Einheimische nutzt es ganz selbstverstaendlich und nach Aussagen unseres Reisefuehrers kann sich auch kein Kamboschaner vorstellen, dass man eine Strecke lieber laeuft als faehrt. So ist in Phnom Penh nach kurzer Zeit der Versuch, oeffentliche Busse einzusetzen, wieder beendet worden, da den Kambodschanern der Weg von und zur Haltestelle zu weit war, wo sie doch die Motos bis vor die Haustuere fahren.

Im Grunde sind die Moto-Taxis eine klasse und zudem preiswerte Einrichtung, aber fuer jemanden, der nur mal ein paar Meter zum naechsten Cafe oder wie wir heute durch die Stadt laufen moechte, sind die Moto-Taxi-Fahrer eine wahre Erprobung von Standvermoegen und Geduld. Dann sucht man irgendwo den Lautstaerkeregler. Statt dessen: keep smiling, just say “No, thank you!”. Freue Dich lieber, dass es diese extrem praktische Einrichtung gibt, wenn Du wirklich irgendwo hin willst, waehrend es gerade weit ueber 30 Grad und keine Ahnung wie wenig unter 100%-Luftfeuchtigkeit hat. Im Wohlfuehlpaket enthalten: Fahrtwind, schnelles Vorankommen und einen Fahrer, der sich mit den Verkehrsregeln, die sich wie so oft fuer einen Deutschen im Ausland nicht auf Anhieb erschliessen, auskennt .

Dieser Report wurde am Saturday, November 27th, 2004 um 20:03 unter der Kategorie Kambodscha eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.