Wer von Euch mit mir schon mal unterwegs war weiss, dass ich unendlich schnell reisekrank werde. Die liebe Ute hat mich auch dank der Taifun-Geschichte gleich in einer mail daran erinnert, dass ich doch wohl nicht wirklich scharf darauf sein kann, im Gesicht die Farbe meiner alten, giftgruenen Goretexjacke anzunehmen (wir haben ein paar gemeinsame Faehrfahrten hinter uns, bei denen sich meine Gesichtsfarbe wohl nur unwesentlich von eben dieser Jacke unterschied!).

Ihr koennt Euch also sicherlich vorstellen, dass ich mich auf ausgedehnte Busfahrten immer ganz besonders freue….. Obwohl ich ein ziemlicher Morgenmuffel bin, habe ich es an diesem Morgen in einer Blitzaktion tatsaechlich geschafft, uns die beiden Sitze hinter dem Fahrer zu reservieren. Das hat einerseits den Vorteil, dass ich schoen durch die Frontscheibe schauen kann und es mir damit nicht soooo schnell schlecht wird (ich horte naemlich schon voller Panik, vor den noch anstehenden Pisten in Laos, die wunderbar wirkenden, blauen Anti-Reisekrankheit-Pillen) und andererseits hat man viiiiel mehr Platz fuer die Beine. Man muss nur die neidischen Blicke der anderen Langbeine aushalten koennen.

Nach den Erzaehlungen der Amerikanerin auf das schlimmste gefasst, fand ich die Tour zwar lang, aber lange nicht so furchtbar wie sie sie geschildert hatte (die Amis sind halt doch verweichlicht!). Die ersten 150 Kilometer vom Koh Kong bis nach Sre Ambel sind ausschiesslich dirt road, die sich unser Bus mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h entlang kaempfte. Da der Fahrer beim minimalsten Anstieg die eh nicht allzu viel bringende AirCon ausschaltete, um ueberhaupt oben anzukommen, oeffneten wir irgendwann die Schiebefenster, um wenigstens etwas Kuehlung durch den Fahrtwind zu bekommen. Mit dem erfrischenden Windhauch erhielten wir auch gleich jede Menge roten Strassenstaub (das Foto von Andreas T-Shirt wird es an dieser Stelle irgendwann geben!), der selbst nach intensivem Einseifen und zweimaligem Haare waschen, die Handtuecher noch rostrot faerbte.

Am besten haben mir die abenteuerlichen Faehren, mit denen wir drei Fluesse ueberquerten, gefallen. Ich muss sagen, die Faehren hatten trotz ihres individuellen Zusammenbastel-Charakters eins gemeinsam: ich war mir nie sicher, ob wir – 1 Bus, 1 Jeep, 4 PKWs und ca. 40 Personen – wirklich am anderen Ufer ankommen oder in der Mitte des Flusses doch absaufen wuerden. Angetrieben wurde die eher Floessen aehnelnden Faehren von zwei “Aussenbordmotoren” wie wir sie auf unserer Bootstour auf Koh Phi Phi (s.u.) bereits kennengelernt hatten. Ein Klasse-Erlebnis!

Und so sah das dann aus:

Dieser Report wurde am Thursday, November 25th, 2004 um 20:40 unter der Kategorie Kambodscha eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.