Nach 7 bzw. 12 Jahren wieder auf einer thailaendischen Insel, musste ich doch etwas ueber das Preisgefuege auf Koh Phi Phi schlucken. In meiner Erinnerung kostete ein einfacher Bungalow maximal 4 Euro, hier waren es nun 16! Dafuer hatten wir allerdings den Luxus eines Moskitonetzes – das nur wenige Loecher aufwies ! – sogar Handtuecher waren im Preis inbegriffen (das hatte ich bei meinen bisherigen Budget-Unterkuenften noch nie ).

Das “Badzimmer” verfuegte ueber eine Dusche und ein Sitz-Klo samt Spuelung (normalerweise besteht die Spuelung aus einem grossen Eimer Wasser, in dem eine Plastikschuessel schwimmt, mit der man die Spuelung manuell ausfuehrt).

Ruhestoerung

Eines Nachts, ich wollte nicht so recht aus meinem tiefen Schlaf erwachen, hoerte ich ein Geraeusch, als ob jemand die Stelzen unserer Huette absaegen wuerde. Was sollte das denn?? Andreas waelzte sich noch ein paar mal hin und her, beschloss dann aber todesmutig nachzusehen, was diesen Laerm verursachte. Im Bungalow gegenueber lief eine Frau voellig hysterisch weinend auf und ab, waehrend ihr Freund wie ein Verrueckter am Dach ruettelte. Als sie Andreas erblickten, sagten sie gar nichts. Sie kreischte weiter, er ruettelte weiter. Sie schienen nicht wirklich Hilfe zu benoetigen… Wer weiss, vielleicht hatte sie nachts in Bad gemusst und wurde dort von einem unheimlichen Tier in Empfang genommen…. wir haben nicht mehr herausgefunden, was die beiden zu ihrem panischen Verhalten bewegt hatte.

Die Nacht dauerte nicht allzu lange, um kurz nach 7 Uhr riss uns eifriges Gehaemmer aus dem Schlaf – fast wie deutsche Handwerker: erst mal kraeftig Krach machen und wenn dann alle wach sind, die erste Pause einlegen! Trotz der unzaehligen Resorts, scheinen die Betten nicht auszureichen und der Bauboom frisst sich immer weiter in den Dschungel. Echter Wahnsinn, der hier abgeht!

Fremde Tierwelt

Mit verquollenen Augen schleppten wir uns zur Bar unser Bungalowsiedlung. Erst mal Kaffee!! Wir raetselten gerade, was unsere Nachbarin heute Nacht wohl so erschreckt hatte, als ploetzlich einer der Thais mit einem Stock immer wieder wie wild auf den Boden schlug. Stolz praesentierte er uns die Schlange, sie soeben das Zeitliche gesegnet hatte…..

Beim Abendessen in einem der netteren Restaurants – die, die ausser Burger und Pommes auch noch leckeres thailaendisches Essen auf der Karte haben -, hoerten wir den Schrei einer Frau, die blitzschnell den Stuhl erklomm. Eine Tarantel hatte sich ins Restaurant verirrt, suchte aber schnell das Weite. Die arme Frau war voellig geschoeckt. Sie wollte sich uerhaupt nicht mehr setzen.

Daher lassen mich Moskitonetze immer beruhigt einschlafen: einerseits ist die Gefahr gebannt, Opfer der malaria-uebertragenden Blutsauger zu werden, andererseits bietet das Netz auch Schutz vor allerhand anderem Getier. Das gemeinsame Duschen mit 10 cm langen Tausendfuesslern, die 40-cm-Variante haben wir nur draussen angetroffen, gehoert sicherlich zu den angenehmeren Tierbegegnungen in Asien.

Dieser Report wurde am Saturday, November 20th, 2004 um 19:10 unter der Kategorie Thailand eingestellt. Du kannst den Kommentaren durch den RSS 2.0 feed folgen. You can leave a response, or trackback from your own site.